Hi,
hier treffe ich doch bestimmt die absoluten Plesk-Experten? :-D
Folgende Ausgangssituation, weswegen derer ich mich an Euch wende:
Vorhanden ist ein Rootserver mit Debian Lenny und eben Plesk (9.5.2). Letzteres soll aus verschiedenen Gründen komplett deinstalliert werden, wobei ich da mithelfen soll. Ich selber administriere Linux- und speziell Debian-Server ausschließlich auf der Kommandozeile. Plesk (und andere Produkte in dem Umfeld) sind mir zwar bekannt, aber außer einer sehr seltenen Nutzung bei Kundenmaschinen (vor sehr langer Zeit) habe ich da keine tiefer gehenden Kenntnisse.
Ich habe hier im Forum schon mal die Suchfunktion bemüht, habe aber auf folgende Fragen keine definitive Antwort gefunden.
1)
Aktuell sind auf der Maschine 38 Pakete a la psa-foo installiert. Soweit ich in Erfahrung bringen konnte, müssten das genau die sein, die das Plesk-Gesamtsystem repräsentieren. Stimmt da erstmal?
2)
Die Möglichkeit einer kompletten Neuinstallation des Server besteht, dennoch würde ich das gerne nach Möglichkeit vermeiden. Ich stelle mir vor, die o.g. Pakete zu entfernen. Mal angenommen, das reißt mir nicht die komplette Benutzbarkeit der Maschine unterm Hintern weg (was ich mir fast nicht vorstellen kann - mir würde ein Minimal-Debian erstmal als Basis völlig reichen): Spricht irgendwas gegen diese Herangehensweise?
Ich würde dann von dieser "bereinigten" Umgebung aus die tatsächlich benötigten originalen Debian-Pakete (MTA, Apache etc.) einfach wie üblich aus den Repositories nachziehen und fertig.
Oder sind Eure Erfahrungen anders und Plesk verbiegt so viele Stellen an einem Standard-Debian, dass der Aufwand, das wieder in einen ordentlichen Zustand zu bringen, inakzeptabel hoch wäre?
Würde mich über Euer Feedback sehr freuen.
Danke und Gruß
esr
Plesk komplett entfernen
Re: Plesk komplett entfernen
Ich habe das zwar schon länger nicht mehr probiert, aber für ältere Plesk-Versionen trifft diese Aussage genau den Nagel auf den Kopf. Neuinstallation per debootstrap ist eine Sache von max. einer halben Stunde - da würde ich nicht lange nachdenken, was schneller geht - und sauberer ist es allemalesr wrote:Oder sind Eure Erfahrungen anders und Plesk verbiegt so viele Stellen an einem Standard-Debian, dass der Aufwand, das wieder in einen ordentlichen Zustand zu bringen, inakzeptabel hoch wäre?
“Some humans would do anything to see if it was possible to do it. If you put a large switch in some cave somewhere, with a sign on it saying 'End-of-the-World Switch. PLEASE DO NOT TOUCH', the paint wouldn't even have time to dry.” — Terry Pratchett, Thief of Time
Re: Plesk komplett entfernen
Herzlichen Dank Euch beiden für die sehr schnellen und ausführlichen Antworten!
Klar, neues Image drüber bügeln würde mir auch besser gefallen und ist defintiv die sauberere Lösung. Nur ist das ein System mit nicht unerheblichem Datenbestand, dessen Rücksicherung einige Zeit in Anspruch nehmen würde. Und deshalb die Frage nach dem möglichst rückstandsfreien Entfernen des Plesk-Zeugs. Ich werde mal checken, ob es mit vertretbarem Aufwand und vor allem ohne irgendwelche "Nachwirkungen" doch zu machen ist. Die Kiste platt machen geht ja dann immer noch. ;-)
Nochmal vielen Dank
und Gruß
esr
Klar, neues Image drüber bügeln würde mir auch besser gefallen und ist defintiv die sauberere Lösung. Nur ist das ein System mit nicht unerheblichem Datenbestand, dessen Rücksicherung einige Zeit in Anspruch nehmen würde. Und deshalb die Frage nach dem möglichst rückstandsfreien Entfernen des Plesk-Zeugs. Ich werde mal checken, ob es mit vertretbarem Aufwand und vor allem ohne irgendwelche "Nachwirkungen" doch zu machen ist. Die Kiste platt machen geht ja dann immer noch. ;-)
Nochmal vielen Dank
und Gruß
esr
Re: Plesk komplett entfernen
Hi,
Herzlichen Dank nochmal für die ausführlichen Tipps
und viele Grüße
esr
Alles klaro.matzewe01 wrote:In Punkte Packages / Plesk Pakete gibt es folgendes fest zu halten:
Sofern Abhängigkeiten, die Plesk erfüllt haben will / muss, nicht gegeben sind, instaliert Plesk ein eigenes Paket aus deren Repsoitory.
[...]
Das ist m.E. das grundsätzliche Problem von Oberflächen dieser Art. Eine Veränderung der Pakete der jeweiligen Distribution bzw. eigene Pakete ist IMHO Quatsch. Dann sollen sie auch gleich eine eigene Distribution bauen. Aber das sieht sicher jeder bissel anders und soll hier nicht diskutiert werden.Dinge wie hordemail, phpmyadmin qmail (eigens gepatcht) gibt es so in der Plesk Struktur nicht im Repository der jeweiligen Distribution. * (Ich komme noch darauf, warum das eventuell ein Problem für Dich werden könnte)
Und schon das ist _für mich_ ein K.O.-Kriterium und Grund, diesen Kram schnellstmöglich los zu werden.Bei den durch Plesk ausgerollten Paketen gibt es i.d.R. keinen Bezug zu den Distribtuionsoriginalpaketen.
Das bedeutet, dass z.B. Bugfixes, Security Fixes welche über den opensuse Update Manager ausgrollt werden würden nicht als Abhängikeiten erkannt werden.
Also u.U. keine Bugfix etc. ausgrollt werden.
Gut, da komme ich ja sowieso nicht drum herum, ob ich nun Plesk entfernen kann oder neu aufsetze. Das ist darum von vornherein klar. Aber lieber ein Ende mit Schrecken als ...Bei Deinem Rückbau mit bestehenden Daten:
-> Es gibt eine Reihe an Konfigurationen welche speziell auf Plesk Pakete zugeschnitten sind. Würdest Du also den Apache durch den der Distribution austauschen könnte es passieren, dass Konfigurationen verschwinden oder z.B. mit dem entfernen von phpMyadmin, Horde Mail der Apache nicht mehr gestartet werden kann. Hier wären dann erstmal wieder einige manuelle Konfigurationänderungen notwendig.
Diese ganzen sicherlich nicht zu übersehenden Apskete sind hier zum Glück kein Thema.Zudem stellt sich die Frage, ob und in welchem Umfang sich die Kunden an solche Features / Produkte gewöhnt haben und wie schnell Sie sich darüber beschweren, das Sie nicht mehr verfügbar sind.
S.o. - glücklicherweise alles irrelevant.Des weiteren auch, wie willst Du zukünftig Deine Domains etc. veralten und konfigurieren? Sollen die Benutzer weiterhin in der Lage sein, Passworte Emailadressen zu ändern?
Wie ich schon geschrieben hatte: Ist klar und natürlich die sauberste Lösung. Aber die zu bewegende Datenmenge und damit verbunden der Zeitaufwand ist eben relativ groß.-> Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Für mich war das aufsetzen eines kompletten Server deutlich einfacher als auf alte Pleskfragemente aufzusetzen.
Alles klaro.-> Die FTP Benutzer, Emailbenutzer sind z.B. alle noch in der DB abgelegt.
Herzlichen Dank nochmal für die ausführlichen Tipps
und viele Grüße
esr
