Reoback, Tar & Co Beine gemacht

Backup, Restore und Transfer von Daten
danu
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Reoback, Tar & Co Beine gemacht

Post by danu »

Für das gute alte Reoback hier nochmals eine Lanze zu brechen, scheint mir angebracht. Klagen über mehr als 10 Stunden dauernde inkrementelle Backups sind uns wohl bekannt. Muss bei zweckmässigem Management aber nicht sein.
Ausgangslage für dieses Beispiel ist ein Webserver mit 120 Domains, Postfix, Plesk, etc, belegter Speicherplatz ca. 86 GB. Ein Fullbackup dauert in diesem Fall etwa 5 Stunden.
Inkrementelles Backup vor der Überarbeitung:
All local archives were removed.
Total transfer time: 1.20 minute(s).
Overall backup time: 11.28 hour(s).
nachher:
All local archives were removed.
Total transfer time: 58.00 seconds(s).
Overall backup time: 2.00 hour(s).
Das Rezept lautet: Kein Archiv > 7GB

Das Verzeichnis /srv/www/vhosts mit allen Domains alleine erzeugt aber ein Archiv um die 30 GB. In der files.conf von Reoback habe ich das folgendermassen aufgeteilt:

Code: Select all

File: vhosts_a-b
/srv/www/vhosts
Skip: /srv/www/vhosts/[^][a-b].*

File: vhosts_c-f
/srv/www/vhosts
Skip: /srv/www/vhosts/[^][c-f].*

...
[^][a-b].* bedeutet in Regex, dass alle Verzeichnisse und Unterverzeichniss, die mit a oder b beginnen NICHT geskipt werden.
Desweiteren fand ich in einer Joomla Domain einen Joomfish mit einem 65 MB grossen cache mit hundertausenden unnützer Dateien. Daraus resultierte für Reoback eine 15 MB grosse Exclude Datei. Also weg damit und cache deaktiviert. Daraus resultierten weitere 3 Stunden Zeitersparnis.

Viel Spass beim Optimieren

gruss, danu
ddm3ve
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Re: Reoback, Tar & Co Beine gemacht

Post by ddm3ve »

Das ist zwar etwas älter aber ich wolte mal ein kleines Scriptlet als Anregung hinterlassen.

Für meinen Zweck möchte ich die Domains / Kunden weitestgehen einzeln sichern.
Da sich aber gelegentlich etwas ändert, ein kleines script was zumindest mal für Domains, als Beispiel, erklären soll wie man das Problem löst und flexibel genug bleibt um übliche Änderungen bei der Sicherung nicht zu verpassen.

Code: Select all

#!/bin/sh

############################################
##
############################################

# Hier liegen die Webverzeichnisse
VHOSTROOT=/tmp/vhosts

# Alle bekannten Domains / Kunden ermitteln.
dirs=`/bin/ls $VHOSTROOT`;
for dir in $dirs; do
   echo File: $dir;
   echo $VHOSTROOT/$dir;
   echo
done;
# Default Web Others einbinden
# Dient als Vorsorge, neue Domains sollen auch gesichert werden!
echo File: WEB-others
echo $VHOSTROOT;
for dir in $dirs; do
  echo Skip: $VHOSTROOT/$dir;
done;

Das Ergebnis:

Code: Select all

File: beispiel.de
/tmp/vhosts/beispiel.de

File: ejemplo.es
/tmp/vhosts/ejemplo.es

File: esempio.it
/tmp/vhosts/esempio.it

File: example.com
/tmp/vhosts/example.com

File: exemple.fr
/tmp/vhosts/exemple.fr

File: exemplo.pt
/tmp/vhosts/exemplo.pt

# Falls man mal vergisst das Backupscript / Konfiguration an zu passen werden auch neuere / weitere Verzeichnisse trotzdoem gesichert.
File: WEB-others
/tmp/vhosts
Skip: /tmp/vhosts/beispiel.de
Skip: /tmp/vhosts/ejemplo.es
Skip: /tmp/vhosts/esempio.it
Skip: /tmp/vhosts/example.com
Skip: /tmp/vhosts/exemple.fr
Skip: /tmp/vhosts/exemplo.pt

Das Script kann man entsprechend um die eigenen Bedürfnisse erweiter und z.B. nachfolgenden Block erweitert.

Code: Select all

cat<<EOF
File: ETC
/etc

File: Binaries

/bin
/usr/bin
EOF
Soll nur eine Anregung sein, wie man es entsprechen unterteilt, besser und automatisiert odnen kann.
Behebt dann u.U. auch das genannte Problem und unterstützt den Support, der ja im Regelfall häufiger den Auftrag bekommt:
"Hab da was gelöscht könntet Ihr mir den stand von gestern zurück spielen?"
Das kann der Kunde inzwischen bei uns schon heute selbst machen. Aber wer will schon bei einem Restore eines einzelnen Hosting Paketes gleich alles auspacken? Schliesslich ist zeit Geld und von beidem haben wir immer zu wenig. Daher die Trennung wie im 1. Abschnitt auf die einzelnen Hosting Pakete / Domains.

Auch wenn wir heute Bacula eingeführt haben und nutzen, Reoback läuft immer noch auf vielen Systemen z.B. Kundenhosting damit der Kunde selbst auch eine Chance hat auf Sicherung zurück greifen zu können. Diese werden per FTP bereit gestellt. Trotz dem Alter, immer noch sehr zuverlässig.

Unbedingt beachten: Wenn sich die Konfiguration files.conf ändert, speziell wenn "Files" heraus fallen, dann werden diese auch nicht mehr gelöscht. Diese müssen manuell auf dem zu speichernden Zielsystem / Storage gelöscht werden. Unbedingt darauf achten, wenn man es automatisiert.
02:32:12 21.12.2012 und dann sind Deine Probleme alle unwichtig.