Sinn und Unsinn von Admin Tools

Plesk, Confixx, Froxlor, SysCP, SeCoTo, IspCP, etc.
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suse-user
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Sinn und Unsinn von Admin Tools

Post by suse-user »

Hallo!

Ich möchte mich unter euch mal als Anfänger unter den Fortgeschrittenen vorstellen. Also tach auch, komm jetzt öfter!

Ich hab nen Suse 9.3 Server mit Confixx und bin mir nicht sicher, ob ich Confixx überhaupt nutzen will.

Ich weiß noch nicht, zu welcher "Seite" ich gehöre. Bin ich der, der sagt: "Mein Admintool macht das, wieso soll ich da Hand anlegen?" oder doch der "Selbst Hand anlegen ist immernoch das Beste!"

Zwei Punkte lassen mich zu letzterem tendieren:

1. Confixx ist ein Sicherheitsrisiko, warum also nicht weg damit?

2. Musste ich heute sowieso des öfteren selbst Hand anlegen bzgl. einer Confixx Konfig, um mein gewünschtes Ergebnis zu erzielen.

Eines spricht klar für Confixx:

- Sollte unser noch nicht fertiges Konzept vorsehen, Webspace an Dritte weiterzugeben.

Ungeachtet meiner bisherigen Auffassung würde ich gerne eure Meinung zu solchen Admintools hören/lesen.
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daemotron
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Re: Sinn und Unsinn von Admin Tools

Post by daemotron »

Admintools haben durchaus ihre Daseinsberechtigung - wenn sie denn auch von einem Admin bedient werden.

Ich sehe das ganze so: Auf einem Server, der nur wenige User umfasst (egal ob Mail oder Web oder FTP oder SSH) reichen die Kommandozeilentools vollkommen aus. Wenn's ein paar mehr User werden, kommt man mit ein paar selbstgestrickten Skripten auch noch wunderbar klar. Wenn's dann aber ein paar viel mehr User werden, hört die Sache auf, Spaß zu machen und man ist die ganze Zeit nur noch damit beschäftigt, Passwörter zurückzusetzen und Mailboxen einzurichten.

In einem solchen Fall tendieren nicht wenige dazu, den Usern ein Interface anzubieten. Damit man nix ändern muss, schreibt man sich schnell selbst ein paar Perl-Skripte, die widerum die eigenen Shell-Skripte bedienen. Jetzt ist man nicht mehr damit beschäftigt, User zu administrieren, sondern frickelt ständig an seinen Skripten rum. Auf keine gute Lösung, Zuverlässigkeit und v. a. Sicherheit solcher Lösungen stehen oft weit hinter den (semi-)professionellen Tools wie Confixx oder Plesk.

Lange Rede schwacher Sinn: Wenn geplant ist, Kunden zu haben und vor allem mehrere Kunden auf einem Server zu haben (shared hosting), muss man vorher genau analysieren, was die Administratoren leisten und was die Kunden selbst übernehmen sollen. Danach kann man ganz einfach hochrechnen, wie viele Admins man ab einer bestimmten Kundenzahl einstellen muss... Also verschiebt man mehr richtung Kunden. Denen muss man aber entsprechende Werkzeuge bieten. Ob eine Eigenentwicklung oder eine Standardsoftware am Ende billiger kommen, hängt völlig vom betrachteten Fall ab. Wenn man aber nicht gerade 2 und 3 heißt, dürfte in den meisten Fällen eine Standard-Software deutlich günstiger kommen, und auch da gibt es ja kostenlose oder sogar open source Lösungen.
lord_pinhead
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Re: Sinn und Unsinn von Admin Tools

Post by lord_pinhead »

Sobald ich Kunden auf der Kiste hab gehört da Syscp drauf weil ich nicht beim vergessen von Mailpasswörtern gerufen werden will :D

Sinn und Unsinn ist eine gute frage, jemand der es "würdig" ist ein Admin zu sein braucht das nicht. Aber was machst du wenn du Freunde oder Kollegen mit drauf hast und die wollen einfach nur was ganz einfaches machen wie FTP Account einrichten, eine Mailweiterleitung oder Ihr Passwort ändern weil sie es vergessen haben? Admintools verhindern aber nicht das du deinen Aufgaben nachkommst und das System so betreust wie es sich gehört, jedenfalls bei den meisten. Wenn die Tools dauernd die Einstellungen überschreiben ist es nervig, Konfigurationen will immernoch ich selbst bearbeiten und ändern, nicht ein Tool.

Confixx ist eines der schlechtesten Tools das ich kenne, es nervt einfach nur wenn mal wieder der Cronjob hin, die configs mit dem Standardzeug überschrieben wurde und ich ewig warten musste bis ein Sicherheitsupdate draussen war. Ich bin eigentlich relativ früh dann zu Syscp, dort kann ich mir wenigstens sicher sein das soetwas nicht passiert, meine Konfigurationen nicht einfach dumm überschrieben werden und wenn ich etwas brauche wie SSL Support kann ich den relativ einfach nachtragen im Script. Alles was zu tief ins System geht wie die Steuerung der Daemonen oder der Firewall will ich händisch machen.

Fazit: Sachen wie VHCS, Confixx, Webmin und Plesk sind für mich wegen der Komplexität und den "Features" keine Lösung, in den meisten Fällen nerven sie eher und nützen einem nichts. Ein kleingewichtiges System wie Syscp reicht vollkommen aus für das was Kunden machen sollen. Ausserdem kann kein anderer einfach eine Einstellung im System machen und man weiß nichts.
sledge0303
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Re: Sinn und Unsinn von Admin Tools

Post by sledge0303 »

Mal eine Frage, wie sehen deine Erfahrungswerte in Sachen Ressourcenfresserei bei Syscp im Gegensatz zu Plesk & Co aus?
traced
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Re: Sinn und Unsinn von Admin Tools

Post by traced »

Syscp ressourcenfressend? Eigentlich ist es nur ein Cronjob der zu (von Dir) festgelegten Zeiten läuft. Wenn Du wenige Änderungen (+ Kunden) hast, lass ihn einmal pro Stunde laufen, bei vielen Kunden und häufigen Änderungen lass ihn alle 5 Minuten rennen.

lg
Basti
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