Auf der Suche nach einer Debian alternative

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f4rr3ll
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Auf der Suche nach einer Debian alternative

Post by f4rr3ll »

Ahoi Freunde der leichten Unterhaltung,

mich plagt folgendes. Debian wird für mich auf dem Server immer weniger zu der Distri die ich auf dem Server haben möchte. Grund: SuPHP und anderes.
Problem nun, welches ist die optimale Alternative für jemand der eigentlich bisher Jahrelang nur und ausschließlich mit Debian gearbeitet hat.

Bei Gentoo hab ich das subjektive Gefühl mich scheiden lassen zu müssen um die Zeit zu finden damit klar zu kommen.

Centos komme ich gut mit klar, aber ist mir teilweise ..ich weiß nicht wie ichs am besten beschreibe, es ist mir recht unflexibel.

Suse kommt für mich auch nicht in Frage, damit hab ich 1999 angefangen und habs mit yast nie auf ne Linie geschafft.

Gibt es also eine Linux Distri die sich ähnlich wie Debian verhält und empfehlenswert ist?

Gruß Sven
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Re: Auf der Suche nach einer Debian alternative

Post by Joe User »

Gentoo ist momentan leider sowohl "broken-by-manpower" als auch "broken-by-qa" und daher aktuell nicht mehr für Hobby-Admins zu empfehlen, wäre ansonsten aber meine uneingeschränkte Empfehlung.

Wenn es Linux sein muss, dann SLES (nicht openSUSE) oder CentOS. BTW: YaST musste man bei SUSE nie verwenden, man konnte/kann YaST so gar komplett vom System deinstallieren und alles per Hand konfigurieren.

Schon über FreeBSD nachgedacht? Wäre meine aktuelle Empfehlung...
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Re: Auf der Suche nach einer Debian alternative

Post by f4rr3ll »

FreeBSD wurde mir für xen auch schon empfohlen.
Der Aufbau sollte ja wenn ich nicht irre ähnlich zu Gentoo sein bzgl Portage.
Das war auch der Grund warum ich mich bisher nicht rangewagt habe an das BSD.
Sledge hat mir mit Gentoo schon schweiß auf die Stirn getrieben.
Daher frage ich mich ob BSD ähnlich schwer ist. Bzw einfach nur ähnlich, schwer ist ja relativ ;)


Gruß Sven
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Re: Auf der Suche nach einer Debian alternative

Post by Joe User »

Das Paketmanagement von Gentoo basiert auf dem von FreeBSD und wurde um einige nette Features erweitert. In diesem Punkt ist FreeBSD also minimal "schwieriger" als Gentoo.
Ansonsten ist, wie bei Gentoo, lediglich die initiale System-Installation und Konfiguration etwas aufwendiger, dafür ist später erheblich weniger Arbeit notwendig.
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Re: Auf der Suche nach einer Debian alternative

Post by daemotron »

f4rr3ll wrote:FreeBSD wurde mir für xen auch schon empfohlen.
FreeBSD und Xen - kann ich mir nicht so recht vorstellen, was an dieser Kombination empfehlenswert wäre. FreeBSD läuft als Gast unter Xen, wobei auch das nicht immer und überall reibungslos abgeht. Als Dom0 funktioniert es für Xen definitiv nicht!

@Joe User: In einem (zugegebenermaßen subjektiven) Punkt möchte ich Dir widersprechen: Ich halte FreeBSD für etwas einfacher in der Administration als Gentoo; auch was die Ports angeht. Nicht, weil "make" oder "emerge" jeweils schwieriger/einfacher als der Gegenpart einzutippen wären, sondern weil man sich mit den FreeBSD Ports - anders als bei Gentoo - nichts aus dem Basis-System (Kernel, Libc, Standard-Binaries) kaputt machen kann. Sprich: (fast) egal, was ich mit den Ports anstelle, der Server wird weiterhin booten, die Netzwerk-Interfaces hochfahren und OpenSSH starten :wink:

In puncto Server-OS teile ich Deine Meinung aber voll und ganz - FreeBSD ist momentan die beste Wahl; wenn es Linux sein muss, dann CentOS für Standard-Aufgaben. Alternativ noch Arch Linux, wenn es Bleeding Edge sein soll oder spezielle Paket-Konfigurationen benötigt werden - mit Arch ist es sehr leicht, sich Pakete nach eigenem Gusto zu bauen.
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Re: Auf der Suche nach einer Debian alternative

Post by f4rr3ll »

jfreund wrote: FreeBSD und Xen - kann ich mir nicht so recht vorstellen, was an dieser Kombination empfehlenswert wäre. FreeBSD läuft als Gast unter Xen, wobei auch das nicht immer und überall reibungslos abgeht. Als Dom0 funktioniert es für Xen definitiv nicht!

Dann wars wohl NetBSD oder OpenBSD, sorry das ist für mich derzeit noch alles irgendwie eine Schublade.
War bei nem Linux Info Tag in Augsburg der Tipp am ***BSD Stand. Ist aber auch nimmer so wichtig, da ich mittlerweile statt xen meistens kvm oder openvz einsetze.
Unter FreeBSD müsste ich ja mit Jails einen ähnlichen oder gar gleichen Effect wie openvz erreichen.
Habe auf jeden Fall nun eine kvm vm mit FreeBSD installiert und arbeite mich mal langsam durch das Handbuch.
Danke euch für eure Meinung.


Gruß Sven
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Re: Auf der Suche nach einer Debian alternative

Post by daemotron »

Kann eigentlich nur NetBSD gewesen sein - das funktioniert sowohl als DomU als auch als Dom0 recht gut. Kenne mich damit aber weiter nicht aus. Jails sind übrigens kein vollwertiger Ersatz für Xen & Co - die Prozesstrennung ist zwar sauber, und ausbruchsicher sind die Dinger auch. Im Gegensatz zu "richtigen" Virtualisierungstechniken fehlt aber die Möglichkeit, CPU- und RAM-Konsum eines Jail einzuschränken. Dafür kann man sie mittlerweile ineinander verschachteln, was wiederum mit Xen nicht möglich wäre...
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Re: Auf der Suche nach einer Debian alternative

Post by f4rr3ll »

Hab mittlerweile 2 vms (1. Jabber | 2. Irc / Services / Teamspeak) via kvm virtualisiert durch FreeBSD ersetzt. Bin doch angenehm überrascht wie relativ verständlich man sich in FreeBSD reinleben kann. Nun steh ich allerdings vor dem ultimativen Problem… Die KVM Vms benötigen einiges mehr an Ressaurcen auf dem Host (welcher derzeit mit Debian und Proxmox) läuft.
Nun würde ich ja gern auch den Host auf FreeBSD bekommen. Doch hier stoße ich an meine Grenzen. 1. Host ist 1und1. Hier hab ich kein rescue in dem ich FreeBSD installieren kann. Somit sehe ich nur den Weg via switchen vom Swap im Realbetrieb.
Und dann über den Swap Speicher die install starten (wie ist mir noch ein Rätsel).
Das ist der Teil bei dem ich noch denke das ich das hinbekommen könnte.

Teil 2.... ich habe 2 vms die ich unmöglich auf FreeBSD wechseln kann. 1x Win2k8 und einmal eine Linux Debian openvz VM die mit ISPConfig läuft welches auch nicht kompatibel ist zu FreeBSD.
Nun bin ich am hin und her überlegen wie man das realisieren kann. Wäre über Lösungsansätze dankbar. Passende Schlagworte zum Suchen reichen mir völlig. Derzeit sehe ich mich da nur in einer Sackgasse.
THX fürs zulesen.
Gruß Sven
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Re: Auf der Suche nach einer Debian alternative

Post by daemotron »

Beste Möglichkeit, um FreeBSD auf einem RootServer ohne passendes Rescue System zu installieren, ist IMO mfsBSD am besten geeignet (siehe http://www.freebsd.org/doc/en/articles/ ... ticle.html). Depenguinator v2 habe ich mal angetestet, der Prozess ist (verglichen mit mfsBSD) aber sehr fehleranfällig.

KVMs mit speziellen Anforderungen ans OS kannst Du unter FreeBSD höchstens durch Full Virtualization ersetzen - VirtualBox OSE läuft unter FreeBSD (mittlerweile) ziemlich gut (und ist auch in den Ports vorhanden). Ansonsten würde ich fast empfehlen, bei Linux und KVM zu bleiben und eine FreeBSD-Instanz unter KVM laufen zu lassen, in der Du die ganzen von Spezialanforderungen unabhängigen Dinge laufen lässt. Mit Gewalt und Verrenkung einen FreeBSD-Unterbau zu bekommen, selbst wenn er die gestellten Anforderungen nicht 100%ig erfüllen kann, ist IMO keine gute Idee.
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Re: Auf der Suche nach einer Debian alternative

Post by Anonymous »

Wie wäre mit Fedora?
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Re: Auf der Suche nach einer Debian alternative

Post by daemotron »

Sia wrote:Wie wäre mit Fedora?
Wenn man drauf steht, ständig die Laborratte geben zu müssen...
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Re: Auf der Suche nach einer Debian alternative

Post by Anonymous »

jfreund wrote: Wenn man drauf steht, ständig die Laborratte geben zu müssen...
Und was soll das bedeuten bitte?! :-D
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Re: Auf der Suche nach einer Debian alternative

Post by Anonymous »

Mal ehrlich! Debian ist veraltet und zu viel Köche. Fedora ist viel zu viel Aktuell. Nämlich werden die Packete ohne ausreichendes Testen als Released raus geworfen !!?
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Re: Auf der Suche nach einer Debian alternative

Post by Joe User »

Sia wrote:
jfreund wrote: Wenn man drauf steht, ständig die Laborratte geben zu müssen...
Und was soll das bedeuten bitte?! :-D
Schaue Dir mal die Versionen und Patche des Toolchain (glibc, gcc, binutils) an -- Fedora ist die Spielwiese der RedHat-Toolchain-Devs und leider komplett Alpha-Ware, denn wenn der Toolchain kaputt ist, dann ist die komplette Distro kaputt.
Man muss sich manchmal schon etwas genauer mit den Distros (dazu gehören auch die History, die Infrastruktur und die Devs) befassen, um zu erkennen ob eine Distro für den jeweiligen Einsatzzweck geeignet ist. Fedora ist für Desktops geeignet, denn dort sind Datenverlust und amoklaufende Programme kein Problem. Aber auf Workstations und Servern hat Fedora absolut nichts verloren, dafür gibt es RHEL.
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Re: Auf der Suche nach einer Debian alternative

Post by Anonymous »

Eure Argumente hat mich bisschen überzeugt :)
@matzewe01 Was für mich lesen wert ist, vielleicht wird/war für dich auch.
Man lernt nie aus.
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Re: Auf der Suche nach einer Debian alternative

Post by Anonymous »

@Joe User Das gleiche gilt für Ubuntu auch, oder?
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Re: Auf der Suche nach einer Debian alternative

Post by Joe User »

Alles was auf Debian zutrifft, gilt fast immer auch für Ubuntu und alle anderen Debian-basierte Distros. Zum Teil gelten auch meine Anmerkungen zu Fedora für Ubuntu und andere Desktop-orientierte Distros (OpenSUSE, Mandriva, VectorLinux, Xandros, etc.), wobei es bei Fedora sehr extrem ist.
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Re: Auf der Suche nach einer Debian alternative

Post by Anonymous »

Dann soll ich sagen: Leider heutzutage fast alle Dediziert/V-server Provider haben Ubuntu als Standard.
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Re: Auf der Suche nach einer Debian alternative

Post by Joe User »

Das liegt daran, dass die Mehrheit der Kunden leider kein ausreichendes Wissen besitzt, um ein server-orientiertes OS zu administrieren. Diese Kunden wollen halt, wie Zuhause auch, ein Klickibunti-OS wie Ubuntu oder Windows und kein FreeBSD, Solaris, Gentoo oder Slackware.

Kleiner Tip für Dich andere Leser: http://www.linuxfromscratch.org/lfs/view/stable/
Aufmerksam lesen und nicht nur abtippen, danach etwas länger mit Gentoo beschäftigen und sich dann an FreeBSD versuchen. Dabei lernt man schon sehr viel über Linux und BSD und versteht (nicht nur) meine Meinung zu Debian, Fedora und Co.
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Re: Auf der Suche nach einer Debian alternative

Post by f4rr3ll »

Ich glaub das ganze ist halt auch immer stark vom Einsatzzweck abhängig.
Ich bin auch nur Heimadmin mit Googleknowledge.
Daher ist auch ein bisschen der Faktor Zeit / Nutzen zu berücksichtigen.
Für mich ist das ganze Serveradministrieren eine Mischung aus 80% Spaß und 20% Nutzen.
Also eine ganz andere Ebene als ein Server der für eine Firma oder Kunden betrieben wird. Da darf auch gern mal ein Paket vor die Hunde gehen. Da wird das max 24 Std alte Backup zurückgespielt und fertig.
Gruß Sven
Last edited by f4rr3ll on 2010-04-27 23:34, edited 1 time in total.