Kanalbündelungstechniken / Frage an Profis
Posted: 2007-11-12 16:22
Hallo,
ich habe eine akute Aufgabenstellung, bei deren Realisierung ich Hilfe brauche, denn die Zeit reicht nicht für Experimente oder Einarbeitung in die Materie - die funktionierende Lösung wird bereits am Mittwoch [Edit: allerspätestens Donnerstag früh] gebraucht. Deshalb hoffe ich, hier einen Linux-/Netzwerk-Profi zu finden, der schon mal Ähnliches gemacht hat und die praktische Realisierung mehr oder weniger "aus dem Ärmel schütteln" kann. Ich wäre gern bereit, eine funktionierende Lösung angemessen zu honorieren, sofern das mit den Boardregeln kompatibel ist. Details gehören aber sicherlich nicht hierher.
Hier zunächst mal das Problem: Für ein vorübergehendes Projekt mit Streaming-Daten wird zeitweilig eine höhere Datenrate in Senderichtung gebraucht, als der vorhandene DSL-Anschluss hergibt. Ich möchte deshalb den Datenstrom auf zwei (oder ggf. mehr) DSL- oder anderweitige Breitbandanschlüsse verteilen (die lassen sich auftreiben, aber keiner ist für sich allein stark genug).
Übliche Dual-WAN-Router mit Load-Balancing oder auch die Linux-Lösung aus c't 18/2007, S. 132 sind hier definitiv nicht geeignet, weil da jeder WAN-Port eine eigene IP hat und der Router die Ports nur Session-orientiert zuteilt, d.h. jede Session nutzt konstant nur einen der beiden WAN-Ports. Damit wäre hier nix gewonnen.
Was hier gebraucht wird, ist dass eine Anwendung ähnlich wie bei ISDN-Kanalbündelung ihre Daten auf beide Ports verteilt, aber trotzdem im Netz unter einer einheitlichen IP ansprechbar ist.
Machbar wäre das z.B. mit Multilink-PPP, wahrscheinlich geht es auch noch mit anderen Tunnel-Techniken. Allen solchen Lösungen ist gemein, dass sie im Netz eine Gegenstelle brauchen, die die beiden Ströme wieder zusammen führt und die den eigentlichen Übergang ins offene Internet bildet. Eine solche Gegenstelle kann - bei entsprechender Konfiguration - mein vorhandener und derzeit unausgelasteter Root-Server (Suse 10.x) bilden, der auch bereits über zwei IPs verfügt. Auch für die lokale Aufteilung des Datenstroms kann ich eine geeignete Linux-Kiste herrichten.
Es ist übrigens nicht gewährleistet, dass die beiden Breitbandzugänge die gleiche Leistung und Charakteristik haben. Die Verteilung der Daten darf also nicht einfach gleichwertig 1:1 erfolgen, sondern muss sich entweder auto-adaptiv an die jeweiligen Leistungen anpassen, oder aber das Verhältnis der Datenaufteilung muss manuell konfigurierbar sein. Ich stelle mir das weniger schwierig vor als es vielleicht klingt: im einfachsten Fall wird eine Leitung konstant in die Sättigung getrieben und nur der "Überschuss" geht über die andere.
Verschlüsselung auf der Doppelstrecke zwischen beiden Linux-Rechnern ist übrigens nicht erforderlich, aber falls sie als Nebeneffekt hinzukommt, stört es natürlich nicht.
Ich hoffe das Problem ist verständlich dargestellt, und ich bin sicher, dass das irgendwie geht - nur wie genau? Übliche durchschnittliche Linux- und Netzwerkkenntnisse sind vorhanden, aber mit dieser Aufgabe bin ich - zumindest auf die Schnelle - überfordert. Deshalb also die Frage, ob jemand eine Lösung einigermaßen klar vor Augen hat und mir bei den nötigen Installations- und Konfigurationsschritten der beiden Rechner helfen kann.
Ich lasse mich mal überraschen und freue mich über jede verheißungsvolle Meldung.
Gruß, Manfred
ich habe eine akute Aufgabenstellung, bei deren Realisierung ich Hilfe brauche, denn die Zeit reicht nicht für Experimente oder Einarbeitung in die Materie - die funktionierende Lösung wird bereits am Mittwoch [Edit: allerspätestens Donnerstag früh] gebraucht. Deshalb hoffe ich, hier einen Linux-/Netzwerk-Profi zu finden, der schon mal Ähnliches gemacht hat und die praktische Realisierung mehr oder weniger "aus dem Ärmel schütteln" kann. Ich wäre gern bereit, eine funktionierende Lösung angemessen zu honorieren, sofern das mit den Boardregeln kompatibel ist. Details gehören aber sicherlich nicht hierher.
Hier zunächst mal das Problem: Für ein vorübergehendes Projekt mit Streaming-Daten wird zeitweilig eine höhere Datenrate in Senderichtung gebraucht, als der vorhandene DSL-Anschluss hergibt. Ich möchte deshalb den Datenstrom auf zwei (oder ggf. mehr) DSL- oder anderweitige Breitbandanschlüsse verteilen (die lassen sich auftreiben, aber keiner ist für sich allein stark genug).
Übliche Dual-WAN-Router mit Load-Balancing oder auch die Linux-Lösung aus c't 18/2007, S. 132 sind hier definitiv nicht geeignet, weil da jeder WAN-Port eine eigene IP hat und der Router die Ports nur Session-orientiert zuteilt, d.h. jede Session nutzt konstant nur einen der beiden WAN-Ports. Damit wäre hier nix gewonnen.
Was hier gebraucht wird, ist dass eine Anwendung ähnlich wie bei ISDN-Kanalbündelung ihre Daten auf beide Ports verteilt, aber trotzdem im Netz unter einer einheitlichen IP ansprechbar ist.
Machbar wäre das z.B. mit Multilink-PPP, wahrscheinlich geht es auch noch mit anderen Tunnel-Techniken. Allen solchen Lösungen ist gemein, dass sie im Netz eine Gegenstelle brauchen, die die beiden Ströme wieder zusammen führt und die den eigentlichen Übergang ins offene Internet bildet. Eine solche Gegenstelle kann - bei entsprechender Konfiguration - mein vorhandener und derzeit unausgelasteter Root-Server (Suse 10.x) bilden, der auch bereits über zwei IPs verfügt. Auch für die lokale Aufteilung des Datenstroms kann ich eine geeignete Linux-Kiste herrichten.
Es ist übrigens nicht gewährleistet, dass die beiden Breitbandzugänge die gleiche Leistung und Charakteristik haben. Die Verteilung der Daten darf also nicht einfach gleichwertig 1:1 erfolgen, sondern muss sich entweder auto-adaptiv an die jeweiligen Leistungen anpassen, oder aber das Verhältnis der Datenaufteilung muss manuell konfigurierbar sein. Ich stelle mir das weniger schwierig vor als es vielleicht klingt: im einfachsten Fall wird eine Leitung konstant in die Sättigung getrieben und nur der "Überschuss" geht über die andere.
Verschlüsselung auf der Doppelstrecke zwischen beiden Linux-Rechnern ist übrigens nicht erforderlich, aber falls sie als Nebeneffekt hinzukommt, stört es natürlich nicht.
Ich hoffe das Problem ist verständlich dargestellt, und ich bin sicher, dass das irgendwie geht - nur wie genau? Übliche durchschnittliche Linux- und Netzwerkkenntnisse sind vorhanden, aber mit dieser Aufgabe bin ich - zumindest auf die Schnelle - überfordert. Deshalb also die Frage, ob jemand eine Lösung einigermaßen klar vor Augen hat und mir bei den nötigen Installations- und Konfigurationsschritten der beiden Rechner helfen kann.
Ich lasse mich mal überraschen und freue mich über jede verheißungsvolle Meldung.
Gruß, Manfred