LVM auf Gentoo: einige Fragen
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LVM auf Gentoo: einige Fragen
Hallo Leute,
ich plane gerade ein komplett neues System. Dabei soll Gentoo zum Einsatz kommen. Im Moment habe ich bei meine produktiv-Servern ein Problem: Mir geht immer auf gewissen Partitionen der Speicherplatz aus, obwohl auf anderen noch Platz frei wäre. Eigentlich hatte ich die Sache gut geplant, aber leider verändern sich die Anforderungen mit der Zeit. Ich habe mir jetzt für meine Neuplanung deshalb mal LVM angeschaut bzw drüber nachgedacht. Dabei sind mir einige Fragen gekommen:
1. Wie Partitioniert man dann bzw wie installiert man sowas aus den Rescue-System? Kann Grub als Boot-Loader denn den Kernel von einer LVM-Partition laden? Oder benötige ich eine kleine "normale" boot-partition wo nur der Kernel drauf liegt damit grub ihn finden kann. Kann man bei LVM nur ganze Platten einbinden oder auch den verbliebenen Platz? Ich mein, wenn ich da eine 16MB Boot-Partition erstelle kann ich dann die verbliebenen x GB und weiter y GB auf einer zweiten Platte zu dem LVM-Set hinzufügen?
2. Ist die Realisierung unter Gentoo schwierig? Ich mein, eigentlich sollte es doch verhältnissmäßig simpel sein: Den Kernel entsprechnd kompilieren und die usermode-tools installieren.
3. Wie groß ist der Performance-Verlust durch die Zwischenebene? Schneller wirds natürlich nicht, aber um wieviel langsamer?
4. Wie sieht mit einer Größen-Veränderung während laufendem Betrieb aus: Ist es wirklich möglich während auf die Partition und auf das Dateisystem Zugriffe laufen die Parition zu vergrößern? Oder muss man kurz die Parition offline nehmen und ändert dann die größe?
5. Welches Dateisystem kann man darauf überhaupt einsetzten? Ich dachte eigentlich an ReiserFS (nicht 4). Hat man die freie Wahl oder muss das FS was bestimmtes unterstützen?
6. Hat das jemand im produktiven Einsatz auf nem "Root"server?
Danke schonmal
TO
ich plane gerade ein komplett neues System. Dabei soll Gentoo zum Einsatz kommen. Im Moment habe ich bei meine produktiv-Servern ein Problem: Mir geht immer auf gewissen Partitionen der Speicherplatz aus, obwohl auf anderen noch Platz frei wäre. Eigentlich hatte ich die Sache gut geplant, aber leider verändern sich die Anforderungen mit der Zeit. Ich habe mir jetzt für meine Neuplanung deshalb mal LVM angeschaut bzw drüber nachgedacht. Dabei sind mir einige Fragen gekommen:
1. Wie Partitioniert man dann bzw wie installiert man sowas aus den Rescue-System? Kann Grub als Boot-Loader denn den Kernel von einer LVM-Partition laden? Oder benötige ich eine kleine "normale" boot-partition wo nur der Kernel drauf liegt damit grub ihn finden kann. Kann man bei LVM nur ganze Platten einbinden oder auch den verbliebenen Platz? Ich mein, wenn ich da eine 16MB Boot-Partition erstelle kann ich dann die verbliebenen x GB und weiter y GB auf einer zweiten Platte zu dem LVM-Set hinzufügen?
2. Ist die Realisierung unter Gentoo schwierig? Ich mein, eigentlich sollte es doch verhältnissmäßig simpel sein: Den Kernel entsprechnd kompilieren und die usermode-tools installieren.
3. Wie groß ist der Performance-Verlust durch die Zwischenebene? Schneller wirds natürlich nicht, aber um wieviel langsamer?
4. Wie sieht mit einer Größen-Veränderung während laufendem Betrieb aus: Ist es wirklich möglich während auf die Partition und auf das Dateisystem Zugriffe laufen die Parition zu vergrößern? Oder muss man kurz die Parition offline nehmen und ändert dann die größe?
5. Welches Dateisystem kann man darauf überhaupt einsetzten? Ich dachte eigentlich an ReiserFS (nicht 4). Hat man die freie Wahl oder muss das FS was bestimmtes unterstützen?
6. Hat das jemand im produktiven Einsatz auf nem "Root"server?
Danke schonmal
TO
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Re: LVM auf Gentoo: einige Fragen
Man benötigt das Grundsystem auf einer, für Linux lesbaren, Partition. Erst nach dem Start wird LVM konfiguriert und damit einsatzbereit, davor kann man nicht darauf zugreifen weil die LVM Tools z.b. fehlen.theomega wrote:Hallo Leute,
1. Wie Partitioniert man dann bzw wie installiert man sowas aus den Rescue-System? Kann Grub als Boot-Loader denn den Kernel von einer LVM-Partition laden? Oder benötige ich eine kleine "normale" boot-partition wo nur der Kernel drauf liegt damit grub ihn finden kann. Kann man bei LVM nur ganze Platten einbinden oder auch den verbliebenen Platz? Ich mein, wenn ich da eine 16MB Boot-Partition erstelle kann ich dann die verbliebenen x GB und weiter y GB auf einer zweiten Platte zu dem LVM-Set hinzufügen?
/boot, /etc, /usr. /lib müssten denke ich auf einer normalen Partiton liegen damit LVM nach dem start auf läuft und der Kernel nicht hängen bleibt.
Auf Gentoo weiß ich das nicht, allerdings habe ich es auf Debian innerhalb von 2 Stunden ohne großes einlesen in die Doku geschafft auf meinen Internen Servertheomega wrote: 2. Ist die Realisierung unter Gentoo schwierig? Ich mein, eigentlich sollte es doch verhältnissmäßig simpel sein: Den Kernel entsprechnd kompilieren und die usermode-tools installieren.
Ich merk nix :)theomega wrote: 3. Wie groß ist der Performance-Verlust durch die Zwischenebene? Schneller wirds natürlich nicht, aber um wieviel langsamer?
Verwende XFS, dann kannst du das eigentlich relativ einfach machen und musst die Partition nichtmal aushängen. Allerdings, bei einem Mailserver ist XFS nicht das wahre, EXT2/3 müsste man aushängen und vergrößern, verkleinern is glaub ich ein Problem. Hab ich allerdings nie versucht.theomega wrote: 4. Wie sieht mit einer Größen-Veränderung während laufendem Betrieb aus: Ist es wirklich möglich während auf die Partition und auf das Dateisystem Zugriffe laufen die Parition zu vergrößern? Oder muss man kurz die Parition offline nehmen und ändert dann die größe?
Reiser leidet an der selben Krankheit wie andere FS, man müsste die Partition aushängen, vergrößern und wieder einhängen. Mir ist nur XFS und ZFS bekannt, letzteres gibts bisher nicht im Kernel Tree (jedenfalls wüsste ich das noch nicht) und an sich ein eigenes LVM System welches wirklich genial ist.theomega wrote: 5. Welches Dateisystem kann man darauf überhaupt einsetzten? Ich dachte eigentlich an ReiserFS (nicht 4). Hat man die freie Wahl oder muss das FS was bestimmtes unterstützen?
Leider nicht, nur intern und auf meiner Workstation an der Couche :/ Aber dort find ich es klasse :) Vor allem die Snapshot Version ist für manchen sehr interessant.theomega wrote: 6. Hat das jemand im produktiven Einsatz auf nem "Root"server?
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Re: LVM auf Gentoo: einige Fragen
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Re: LVM auf Gentoo: einige Fragen
Hy,
danke für die Links, die hatte ich schon teilweise durch.
Trotzdem ist mir die Frage mit dem FS noch nicht ganz klar: Stimmt folgende Aussage: Eine ReiserFS-Partition kann man im laufenden Betrieb (also gemounted) vergrößern, aber nicht verkleinern. Dazu muss man wohl unmounten.
Außerdem scheint es ja wohl empfehlenswert zu sein zwei "normale" Partitionen anzulegen: Eine für Boot (16MB oder so) und eine für einige wie es scheint wichtige Verzeichnisse. Nur welche sind das und was plant man dafür ein. Ich habe an folgendes gedacht (aus der Gentoo-Anleitung):
/etc
/lib
/proc (eh egal, da dynamisch)
/sbin
/dev (ebenso dynamisch dank udev)
In der Gentoo-Anleitung ist dann die Rede das man das System trotz fehlendem (oder defekten) LVM im Notfall hochbekommen würde. Halte ich aber für eher unwarscheinlich, denn der sshd liegt zum beispiel in /usr/sbin und wäre damit nicht erreichbar und der server unbenutzbar! Wenn ich aber auch noch /usr und /bin auf die "normale" parition packe, dann geht doch (zumindest teilweise) der nutzen vom LVM wieder verloren, oder? Wobei ich gerade sehe das Hetzner (mein Hoster) im Rescue-System ein LVM-Modul hat, was mir erlauben würde auch wenn der Server nicht will auf die Paritionen zuzugreifen!
Danke schonmal!
TO
danke für die Links, die hatte ich schon teilweise durch.
Trotzdem ist mir die Frage mit dem FS noch nicht ganz klar: Stimmt folgende Aussage: Eine ReiserFS-Partition kann man im laufenden Betrieb (also gemounted) vergrößern, aber nicht verkleinern. Dazu muss man wohl unmounten.
Außerdem scheint es ja wohl empfehlenswert zu sein zwei "normale" Partitionen anzulegen: Eine für Boot (16MB oder so) und eine für einige wie es scheint wichtige Verzeichnisse. Nur welche sind das und was plant man dafür ein. Ich habe an folgendes gedacht (aus der Gentoo-Anleitung):
/etc
/lib
/proc (eh egal, da dynamisch)
/sbin
/dev (ebenso dynamisch dank udev)
In der Gentoo-Anleitung ist dann die Rede das man das System trotz fehlendem (oder defekten) LVM im Notfall hochbekommen würde. Halte ich aber für eher unwarscheinlich, denn der sshd liegt zum beispiel in /usr/sbin und wäre damit nicht erreichbar und der server unbenutzbar! Wenn ich aber auch noch /usr und /bin auf die "normale" parition packe, dann geht doch (zumindest teilweise) der nutzen vom LVM wieder verloren, oder? Wobei ich gerade sehe das Hetzner (mein Hoster) im Rescue-System ein LVM-Modul hat, was mir erlauben würde auch wenn der Server nicht will auf die Paritionen zuzugreifen!
Danke schonmal!
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Re: LVM auf Gentoo: einige Fragen
In /etc steht die passwd, in /lib die Systembibliotheken und in /sbin wichtige Utilities. Das wird so nur unter grossen Schmerzen booten.theomega wrote:/etc
/lib
/proc (eh egal, da dynamisch)
/sbin
/dev (ebenso dynamisch dank udev)
Im übrigen halte ich es für hanebüchen kompliziert und ohne meßbaren Gewinn, ohne Not eine so feine Aufteilung vorzunehmen. /, /proc, /dev natürlich raus, wenn Du unbedingt willst auch noch /tmp als tmpfs/Ramdisk raus, /var raus, wenn Du da viel Verkehr hast, und auf jeden Fall /home raus. Für einen Mailserver würde ich den Mailspool extra legen, für einen News-Server den News-Spool und für einen Datenbankserver Partitionen für Logs und Tablespaces anlegen.
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Re: LVM auf Gentoo: einige Fragen
Hy,
danke für den Post, versteh ihn nur leider nicht :D Was meinst du mit "raus"? auf dem LVM oder auf einer normale Parition? Heißt das du würdest auch /usr auf eine normale Parition packen?
Danke
TO
danke für den Post, versteh ihn nur leider nicht :D Was meinst du mit "raus"? auf dem LVM oder auf einer normale Parition? Heißt das du würdest auch /usr auf eine normale Parition packen?
Danke
TO
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Re: LVM auf Gentoo: einige Fragen
Wo geht dir denn der Platz aus? Ich würde _wenn ich LVM nutzen würde_ nur /home und /var dorthin legen.
Unter /home residieren im Normalfall meine Daten und /var muß IMHO beim Booten nicht unbedingt vorhanden sein. Aber var und home sind bei mir die Partitionen, wo ich in der Vergangenheite gerne mal ein paar Gigs verschoben hätte.
Ich würde an deiner Stelle einfach mal den vmwareplayer auspacken und mit einer stage3 Installation loslegen. Das ist in jedem Fall sinnvoller als später auf die Nase zu fallen.
BTW:
JoeUser hat hier im Wiki einen sehr guten Gentoo-Installations-Leitfaden geschrieben...
Unter /home residieren im Normalfall meine Daten und /var muß IMHO beim Booten nicht unbedingt vorhanden sein. Aber var und home sind bei mir die Partitionen, wo ich in der Vergangenheite gerne mal ein paar Gigs verschoben hätte.
Ich würde an deiner Stelle einfach mal den vmwareplayer auspacken und mit einer stage3 Installation loslegen. Das ist in jedem Fall sinnvoller als später auf die Nase zu fallen.
BTW:
JoeUser hat hier im Wiki einen sehr guten Gentoo-Installations-Leitfaden geschrieben...
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Re: LVM auf Gentoo: einige Fragen
Raus heisst "auf eine eigene Partition", d.h, raus aus /.theomega wrote:Hy,
danke für den Post, versteh ihn nur leider nicht :D Was meinst du mit "raus"? auf dem LVM oder auf einer normale Parition? Heißt das du würdest auch /usr auf eine normale Parition packen?
Danke
TO
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Re: LVM auf Gentoo: einige Fragen
Hi,
ich hab auf meiner Testbüchse seit ein paar Wochen Gentoo-Hardened mit LVM2 laufen - ging sehr fix und ohne größere Probleme. Einfach das Howto von Joe User aus dem Wiki mit der LVM2-Anleitung auf http://www.gentoo.org gemixt - läuft einwandfrei.
Ich hab momentan /usr mit auf nem LVM-Volume, aber ich hab ja zur not noch Tastatur und Monitor dran
Auf nem Produktivsystem, auf das ich nur remote (SSH oder Remote Console) zugreifen kann, würde ich nur /var und /home auf ein Volume packen - /usr sollte eigentlich einen ziemlich konstanten Platzbedarf haben...
Die Qual der Wahl bleibt natürlich beim Filesystem. Ich hab der Einfachheit halber mal ext3 genommen - eigentlich sollte durch den Einsatz von LVM auch das Verkleinern von Volumes kein Thema mehr sein - da Du einem Volume nur gerade soviel Kapazität zuweist wie benötig, hälst Du einen großen Teil deiner Plattenkapazität leer in Reserve und kannst dann jeweils das Volume vergrößern, dem gerade der Platz ausgeht...
ich hab auf meiner Testbüchse seit ein paar Wochen Gentoo-Hardened mit LVM2 laufen - ging sehr fix und ohne größere Probleme. Einfach das Howto von Joe User aus dem Wiki mit der LVM2-Anleitung auf http://www.gentoo.org gemixt - läuft einwandfrei.
Ich hab momentan /usr mit auf nem LVM-Volume, aber ich hab ja zur not noch Tastatur und Monitor dran
Die Qual der Wahl bleibt natürlich beim Filesystem. Ich hab der Einfachheit halber mal ext3 genommen - eigentlich sollte durch den Einsatz von LVM auch das Verkleinern von Volumes kein Thema mehr sein - da Du einem Volume nur gerade soviel Kapazität zuweist wie benötig, hälst Du einen großen Teil deiner Plattenkapazität leer in Reserve und kannst dann jeweils das Volume vergrößern, dem gerade der Platz ausgeht...
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Re: LVM auf Gentoo: einige Fragen
Hy,
leider ist /usr doch nicht so unkritisch wie gedacht: Portage also Gentoo speichert dort seine Meta-Daten und deren Größe scheint mir nicht sonderlich konstant!
Aber trotzdem, ich denke ich habe jetzt einen ungefähren Plan wie ich es angehen will!
Gruß
TO
leider ist /usr doch nicht so unkritisch wie gedacht: Portage also Gentoo speichert dort seine Meta-Daten und deren Größe scheint mir nicht sonderlich konstant!
Aber trotzdem, ich denke ich habe jetzt einen ungefähren Plan wie ich es angehen will!
Gruß
TO
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Re: LVM auf Gentoo: einige Fragen
Der portage-Tree lässt sich verschieben, zum Beispiel nach /var:
Code: Select all
sed 's|/usr/portage|/var/portage|g' -i /etc/make.conf
mv /usr/portage /var/
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