andere Distribution auf neuem Server, ohne Rettungssystem

FreeBSD, Gentoo, openSUSE, CentOS, Ubuntu, Debian
andreask2
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andere Distribution auf neuem Server, ohne Rettungssystem

Post by andreask2 »

Hallo!

Ich werde wahrscheinlich einen neuen Server mieten, der etwas besser ausgestattet ist, und bei einem anderen Provider. Hier würde ich jetzt sehr gerne wieder Gentoo auf dem Server installieren, aber ich weiß nicht so recht ob ich das wagen soll. Ich habe das inzwischen merhmals von remote gemacht, aber in diesem Fall ist das leider etwas schwieriger. Bisher hatte ich immer ein Rettungssystem, das heißt man konnte im Prinzip jeden noch so blöden Fehler machen ;-)
Diesmal hätte ich sowas nicht. Dafür habe ich eine eRIC II Management Karte. So wie ich das verstehe, habe ich über diese Karte leider keine Möglichkeit auf die Festplatten des Servers zuzugreifen.
das heißt also, ich kann es mir nicht erlauben, dass der Server nicht mehr bootet, da ich nach Reboot nichts mehr auf der Platte ändern kann, wenn er nicht startet. Da ich allerdings aufs Bios Zugriff habe, könnte man nicht evtl. selber ein "Rettungssystem" auf einem Server im Internet bereitstellen? Oder geht das nicht über TCP/IP, bzw. über Router hinweg? Oder kann ich doch über die Management Konsole was erreichen?

Oder hat jemand sonst Tipps wie man noch ein "Rettungs-System" (oder eben das alte Linux) in der Hinterhand behalten kann? Kann man das neue System vielleicht daneben installieren, und zur Not das alte System booten? Müsste ja Prinzipiell gehen, eigentlich müsste ich das zu bootende System ja auch über die Konsole auswählen können. Wäre nur etwas doof mit den zusätzlich notwendigen Partitionen.

In jedem Fall sollte ich wohl die zuletzt verwendete(funktionierende) Config für den Kernel verwenden.

Dann, wenn das neue System so zu sagen mit dem alten Kernel einmal läuft, kann ich ja an der Kernel-Config schrauben, da gibt es ja durchaus die Möglichkeit bei einem Reset die den alten Kernel zu booten, falls der neue nicht funktioniert. Ich würde im Prinzip wieder gerne die von CC nehmen. Allerdings habe ich diesmal etwas andere Hardware (das macht die Sache nicht wirklich leichter...):

1. Dual Prozessoren (Intel)
2. RAID 1
3. andere Netzwerkkarte
4. Remote Konsole

1-3 wirken sich auf die Kernel-Config aus, die genauen Angaben habe ich hier noch nicht. Die Remote Konsole muss ich denke ich nur bei der Bootloader-Config beachten, wenn ich da mit lesen können will.

Gut, sonst bliebt wohl nur noch die Netzwerkkonfiguration, so wie es der Provider einrichtet. Das große Problem ist wenn der Rechner nicht mehr bootet.

Hat jemand hier Erfahrung mit "Wechsel der Distribution ohne Rettungssystem"? Oder sollte man das lieber lassen?


Grüße
Andreas
markus
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Re: andere Distribution auf neuem Server, ohne Rettungssystem

Post by markus »

Ist nur so eine Idee:

Wenn der Server über genug RAM und eine große Swappartition verfügt könnte man die Swappartition aushängen, dort ein funktionierendes Minilinux mit dem aktuellen Einstellungen und den aktuellen Kernel installieren. Sich so quasi sein eigenes Rettungssystem installieren. Denke wenn du Zugriff aufs Bios mit den Teil hast, kannst du auch dem Bootloader Parameter übergeben bzw. das zu Bootende OS auswählen(ev. vorber testen).

Da du ja dann aus deinem Rettungssystem heraus auch Partitionieren kannst erstellst du einfach eine neue Swappartition und kannst so dein eigenes Rettungssystem behalten.

Soviel zur Theorie. wie du das Realisieren kannst müssen dir ev. andere sagen, die mehr davon verstehen als ich. Vielleicht kann ja auch jemand von vornherein sagen das es so net geht. Oder der ein oder andere Ratschlag kommt was zu beachten ist.



Markus
andreask2
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Re: andere Distribution auf neuem Server, ohne Rettungssystem

Post by andreask2 »

Ich denke, ein Rettungs-System auf derselben Festplatte wie das produktive System zu installieren ist potentiell anfälliger gegenüber einem externen System, wie es 1und1 & Co. machen. Aber wie in einem anderen Thread ja bemerkt wurde, würde es auf diese Weise nur über einen extra Server funktionieren, der im selben LAN steht (wenn ich das richtig verstanden habe). Letzteres ist natürlich erheblich aufwändiger, da muss man dann abwägen.

Allerdings habe ich auch gesagt bekommen, dass man von diesen Remote-Management-Karten doch auf die Festplatte(n) zugreifen kann, womit diese Lösung natürlich den alleinigen Rettungssysteme gegenüber einige Vorteile hätte, nur leider sind diese Karten nicht billig.
Wenn man sich länger festlegen kann/will, dann wird auch das Leasen von Servern interessant, ich persönlich finde die beiden folgenen Maschinchen "ganz nett":

http://www.sun.com/servers/entry/v20z/
http://www.sun.com/servers/entry/v60x/

Von den v20z werkeln z.B. 3 Stück bei SELFHTML mit 64-Bit Gentoo Linux, allerdings wäre das mir persönlich noch etwas zu früh mit AMD64, denn da werden mir noch entschieden zu viele Bugs gemeldet und behoben (was aber in der letzten Zeit schon stark zurückgegangen ist!). Es es funktioniert ja anscheinend durchaus ;-)

Das schöne an diesen Servern ist, die haben einen "Service-Prozessor", einen Mini-Rechner mit SSH-Zugang, von welchem aus man auf das "richtige" System zugreifen kann, also vergleichbar mit den Remote-Management-Karten.

Jedenfalls bin ich der Ansicht, dass es erheblich billiger ist, solche Hardware zu leasen, als vergleichbare Hardware zu mieten. Oder habt Ihr da andere Erfahrungen? Beim Vergleichen muss man natürlich auf der einen Seite beachten, dass es sich hier nicht mehr um Desktop-Komponenten handelt, wie bei den meisten vermieteten Root-Servern, auf der anderen Seite steht man selbr in der Verantwortung wenn es um Ausfälle... geht, aber hier bieten Firmen wie Sun oder Dell natürlich auch einiges an Support... was natürlich auch kostet...


Grüße
Andreas
captaincrunch
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Re: andere Distribution auf neuem Server, ohne Rettungssystem

Post by captaincrunch »

Was das Remote-Management angeht, waren die Suns den x86-Mühlen alleine durch das seriell ansteuerbare OpenBoot-PROM schon seit jeher um Längen voraus. ;)
DebianHowTo
echo "[q]sa[ln0=aln256%Pln256/snlbx]sb729901041524823122snlbxq"|dc
andreask2
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Re: andere Distribution auf neuem Server, ohne Rettungssystem

Post by andreask2 »

Die Suns da oben sind x86 bzw. AMD64-x86 ;-)

In meinen Augen bietet diese Architektur für meine Zwecke das mit Abstand beste Preis/Leistungs-Verhältnis. Außerdem spezialisiert sich fast alles was ich an Software verwende mehr oder weniger auf x86, bzw. wird dort mit Abstand am meisten eingesetzt und getestet.

Auf die beschriebenen Server-Prozessoren kann man auch anders als per Ethernet zugreifen, aber wenn ich so einen Server habe, dann stelle ich den nicht bei mir ins Büro, sondern in ein "renomiertes" Rechenzentrum mit entsprechenden Einrichtungen/Infrastruktur. Und dort ist der entfernte Zugiff IMHO am einfachsten über Ethernet/SSH zu realisieren.

Als ich das erste mal Gentoo in einem RZ installiert hatte, hätte mir eine Remote-Management-Konsole, also egal ob jetzt Steckkarte oder integriertes Mini-System, sicherlich einen ganzen Tag Arbeit (blinde Fehlersuche) erspart.

Daher werde ich bei neuen Servern drauf achten dass ich sowas bekomme ;-)